In der Mappenschule taucht sehr oft die Frage nach Pictogrammen oder Icons auf. in diesem Block möchten wir ein paar Unterschiede zwischen Pictos, Icon und Illustrationen aufzeigen und Tipps geben, was Ihr beim Erstellen von Pictogrammen / Icons berücksichtigen müßt.
Im nonverbalen Bereich übernehmen Piktogramme die Kommunikation. Sie vermitteln in einfacher Form klare Aussagen, ohne das geschriebene oder gesprochene Wort. Pictogramme lassen keinen Interpretationsspielraum. Sie müssen schnell erfassbar und unmissverständlich verstanden werden.
Formal sehr ähnlich wie die Piktogramme sind die Zeichen. Das „X“ ist z. B. ein Buchstabe, der gleichzeitig ein Zeichen ist und für eine unbekannte Größe in der Algebra steht. Das steht aber auch für das Andreaskreuz oder die römische 10. Die Bedeutung für solche Zeichen muss erst „verabredet“ werden.
Zu den Zeichen gehören die Symbole, z. B. das „Kreuz“. Sie lassen unendlich viele Interpretationen zu.
Eine Illustration ist eine erklärende Abbildung der Wirklichkeit. Sie veranschaulicht einen Sachverhalt oder bebildert einen Text. Sie kann entweder ein reines Fantasieprodukt sein oder sich an realen Objekten orientieren. Beim Abzeichnen eines Gegenstandes bilden Sie die Wirklichkeit ab, und zwar so, wie Sie sie wahrnehmen.
Kommunikationsdesign lebt von visualisierten, nonverbalen Botschaften. Piktogramme spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie bringen Informationen mit wenigen, grafischen Zeichen auf den Punkt und sind meist als System angelegt. Das heißt, es gibt z. B. für einen Flughafen ein Zeichensystem aus zusammengehörigen Piktogrammen, die verschiedene Aussagen visualisieren: „Durchgang verboten“, „Abflug“, „Ankunft“, „Hier geht es zu Terminal 1“, „Cafeteria“, „Gepäckaufgabe“, „Tickets“ usw. Sie müssen international verstanden werden und dulden keine Fehlinterpretation.
Weil sie keine perspektivischen Kenntnisse erfordern, sind sie relativ einfach herzustellen und vielseitig einsetzbar.
Im Kommunikationsdesign sind sie unverzichtbare Grundlage von Logos oder Gebrauchsanweisungen. Sie können aber auch Bestandteile von Anzeigen oder Plakaten werden.
Im Produktdesign kann man mit piktogrammhaften Darstellungen Abläufe erklären oder Designprozesse bebildern.
Piktogramme haben keine Tonwertverläufe, sondern bestehen nur aus schwarzen und weißen Flächen/Linien. Die Grundlage dafür können „Zweidimensionale Darstellungen“ oder Illustrationen sein, die abstrahiert und radikal vereinfacht werden.
Sie müssen nicht alles zeigen. Lassen Sie Linien oder Flächen einfach weg, damit das Piktogramm einfacher wird, aber auch, damit der Betrachter die fehlenden Stellen ergänzen muss. Machen Sie z. B. eine Versuchsreihe, in der Sie schrittweise Flächen und Linien weiß lassen und zeigen, bis zu welchem Grad das Objekt noch zu erkennen ist.
Versuchen Sie Konturlinien wegzulassen und dafür mit schwarzen oder weißen Flächen zu arbeiten. Legen Sie das Piktogramm nur in Schwarz-Weiß an.
Machen Sie die Entwürfe freihand, aber zeichnen Sie dann die Konturen so sauber wie möglich – wenn nötig mit Lineal und Kurvenschablone – nach.
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