Viele Mappenschüler sprechen mich darauf an, ob Sie Arbeiten mit Markern erstellen müssen. Die Antwort ist einfach: Grundsätzlich NEIN – in der Kunstmappe muß diese Technik nicht gezeigt werden!
Mit Markern zu arbeiten ist nicht einfach und unterscheidet sich von den Filzstiftbildern aus der Schulzeit.
Viele Schüler tendieren dazu, Flächen einfach gleichmäßig auszumalen – je gleichmäßiger, desto besser. Das haben sie über viele Jahre so gelernt. Schon bei Kleinkindern sind die Eltern voll des Lobes, wenn es seine Ausmalbilder möglichst sauber befüllt. Die Markertechnik setzt aber andere Schwerpunkt, die die Schüler meist noch nicht geübt haben.
Das klassische „Marker-Sketching“ ist eine grundlegende Illustrationsform. Besonders in der Layout und Präsentationsphase eines Projektes kommt sie zum Einsatz. Ihre Vorteile liegen in der schnellen Darstellungsmöglichkeit. Die Zeichnung lebt von einem schnellen Strich. Die Vorzeichnung bleibt erhalten.
Für eine gelunge Markertechnik müssen die Anfänger meist umdenken: Es geht nicht darum, eine Fläche möglichst sauber auszufüllen. Viel wichtiger ist es:
Eine „gleichmäßig ausgemalte Farbfläche“ ist im Grunde „tot“. Das sollte man also vermeiden. Die Markerfarbe wird viel mehr in Schichten, lasierend, aufgetragen, bis der gewünschte Tonwert* der Farbe erreicht ist. Es ist dabei durchaus erwünscht, „Papier“ stehen zu lassen. Dadurch bleibt der Tonwert heller und die Zeichnung bekommt ihren typischen Charakter.
Diese Technik wird erst im Studium – unter fachkundiger Anleitung – trainiert. Wer sich hier falsche Techniken angewöhnt, tut sich dann viel schwerer. In der Mappe Markerbilder, mit der falschen Technik zu zeigen, macht daher keinen Sinn!
In unserem Mappenkurs möchten wir das Thema gerade deßhalb ansprechen. Wir möchten Euch einen Einblick in die Markertechniken geben und Euch sensibilisieren. Ihr werdet nicht sofort überzeugende Marker-Renderings erstellen aber Ihr bekommt das Handwerkszeug, um zu üben und Euch zu entwickeln! Dann habt Ihr nämlich einen entscheidenden Vorsprung vor allen anderen, die noch Filzstiftbilder machen.
*Der Begriff Tonwert bezieht sich auf die unterschiedlichen Stufen zwischen Hell und Dunkel eines Farbbildes.
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